Robert Eisele (Künstlerischer Leiter):
„Schon als Jugendlicher war ich fasziniert von Theater und Zirkus. Artistische Leistung mit theatralen Elementen, Musik und inspirierter Darstellung zu verbinden, ist meine Leidenschaft. Der Zeitgenössische Zirkus, der sich als Kunstrichtung in den letzten zwei Jahrzehnten entwickelt hat, ist für mich so kraftvoll, ästhetisch und voller Möglichkeiten, dass ich dazu beitragen möchte, diese Kunstrichtung weiterzuentwickeln.
Als Tänzer, Schauspieler und Bewegungsdarsteller habe ich gearbeitet und Regie im Bereich Oper, Schauspiel und Zirkus geführt. Zu meinen SchülerInnen gehören sowohl Amateure als auch professionelle Artisten, Schauspieler und Tänzer. Nun möchte ich eine moderne Zirkusschule aufbauen, um Jugendlichen mein Wissen weiterzugeben, ihnen die Möglichkeit bieten, ein Praxisjahr im Fach Zirkus zu absolvieren, um Zirkus vielleicht als Berufsausbildung zu wählen, ihnen eine Basis zu geben um im internationalen Vergleich bestehen zu können.
Zirkuskunst diente früher dazu, den Menschen Kunststücke und Besonderheiten aus der ganzen Welt zu zeigen. Zirkus brachte die Menschen zum Staunen, war Abwechslung und ein Fenster zur Welt. „Klassischer“ Zirkus mit Höchstleistungen um ihrer selbst willen verliert jedoch an Bedeutung. Noch einen Ball oder eine Keule mehr jonglieren, kann nicht mehr allein faszinieren, wenn nicht die Personage des Artisten, die stimmige Szene und Atmosphäre spürbar sind. Tierdressuren findet man kaum noch im Zirkuszelt, ja, die Zuschauer akzeptieren sie nicht mehr gerne.
Die Zeit ist reif für eine Unterhaltungskunst, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt, die bewegt und inspiriert. Kultur hat die ureigene Aufgabe den individuellen Blick auf die Welt zu weiten und zu vertiefen indem sie Sinnhaftigkeit und Schönheit erlebbar macht. Zirkuskultur bietet neben Harmonie und Ästhetik noch eine unglaubliche Dynamik, die der Zuschauer ein Stück weit im Act an sich selbst erlebt. Einen Impuls von Leichtigkeit und Freiheit. Diese im besten Sinne ganzheitliche Idee wahrhaftig, mit Kraft, Freiheit und Überzeugung anzubieten, dahin möchte ich mit meinen SchülerInnen in diesem Jahr kommen.“